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Eine kurze Geschichte über die DLRG

Historisches

Es geschah am 28. Juli 1912. Die Sonne schien vom wolkenlos blauen Himmel über Binz auf der Ostseeinsel Rügen. über 1000 Badegäste und Ausflügler erwarteten gespannt auf der 800m langen Seebrücke die Ankunft des Bäderdampfers "Kronprinz Wilhelm". Plötzlich ein Krachen von berstendem Holz, schrille Schreie zerrissen die Luft als die Anlegestelle am Brückenkopf trichterförmig in sich zusammenbrach. über 100 Menschen stürzten in die Ostsee. Für 17 Menschen - darunter sieben Kinder - kam jede Hilfe zu spät, denn lediglich die Matrosen der kaiserlichen Marine konnten schwimmen und waren fähig zu retten sowie erste Hilfe zu leisten...
Zur damaligen Zeit verloren pro Jahr etwa 5000 Menschen ihr Leben im Wasser, denn nur zwei bis drei Prozent der Bevölkerung konnten sich schwimmerisch über Wasser halten. Aus dem Unglück wuchs die humanitäre Idee: Schwimmen lernen, Retten lernen - jeder Mensch ein Schwimmer, jeder Schwimmer ein Retter!

Gründung der DLRG

Ein knappes Jahr später, am 5. Juni 1913, veröffentlichte das amtliche Organ des Deutschen Schwimmverbandes, der "Deutsche Schwimmer", den Aufruf zur Gründung der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft als Konsequenz des schweren Unglücks in Binz auf Rügen. Am Tag der Einweihung des Völkerschlachtdenkmals, am 19. Oktober 1913, wird im Leipziger Hotel "de prusse" die DLRG ins Leben gerufen. Zum Ende des Gründungsjahres zählt die junge Organisation bereits 435 Mitglieder, darunter namhafte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Seit damals ist es das Hauptziel der DLRG, Menschen vor dem Ertrinkungstod zu bewahren, indem sie möglichst vielen Menschen frühzeitig das Schwimmen beibringt und über das sichere Verhalten im und am Wasser aufklärt.

Entwicklung

Aus den Anfangszeiten der DLRG ist leider nur relativ wenig dokumentiert - belegt ist lediglich, dass bereits im Jahre 1913 die ersten Rettungsschwimmer ausgebildet wurden, die Geschäftsstelle der DLRG ihren Sitz in Dresden hatte und die ersten angebotenen Ausbildungen sich auf Grundschein, Bronze-Plakette und Lehrschein beschränkten. Durch den Ersten und Zweiten Weltkrieg, sowie die jeweils schweren Nachkriegszeiten wurde die weitere Entwicklung der Organisation stark behindert.
Dennoch wurden bis 1942 fast eine Million Rettungsschwimmer ausgebildet und die Zahl der Ertrinkungstoten ging auf ein Drittel gegenüber 1913 zurück. In den 60er- und 70er-Jahren stieg die Zahl der Mitglieder auf beinahe 500000 und die Zahl der abgenommenen Prüfungen auf 1,5 Millionen.
1995 bezog die DLRG ihren heutigen Bundessitz im niedersächsischen Bad Nenndorf, Präsident wurde Dr. Klaus Wilkens.
Die DLRG ist die Nummer Eins in der Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung in Deutschland. Von 1950 bis zum Jahr 2014 hat die DLRG knapp 22 Millionen Schwimmprüfungen und über viereinhalb Millionen Rettungsschwimmprüfungen abgenommen. In über 2.000 örtlichen Gliederungen leisten die ehrenamtlichen Helfer pro Jahr knapp sieben Millionen Stunden freiwillige Arbeit für die Menschen in Deutschland.
Ab Oktober 2013 war Hans-Hubert Hatje Präsident der DLRG, der größten freiwilligen Wasserrettungsorganisation der Welt mit derzeit rund 1.600.000 Mitgliedern und Förderern. Nach Hatjes Tod im Februar 2017 wurde Achim Haag im Oktober 2017 zum neuen Präsidenten gewählt.

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