Kontakt
Kontakt-Icon

Kontakt

Du hast Fragen, Kommentare oder Feedback – tritt mit uns in Kontakt .

Newsletter-Icon

Newsletter

Melde dich zu unserem Newsletter an!

Rettungswache auf der Nordseeinsel Borkum

Bereits seit 2001 ist beinahe jedes Jahr eine kleine Delegation von Rettungsschwimmern der DLRG OG Neuffen-Beuren auf der westlichsten, noch zu Deutschland gehörenden Nordseeinsel Borkum im Rahmen des zentralen Wasserrettungsdienstes-Küste (ZWRD-K) vertreten. Es heißt schließlich nicht umsonst: "Einmal Borkum, immer Borkum!"

Die Bedingungen und Herausforderungen, welche der Wasserrettungsdienst an der Küste mit sich bringt, unterscheiden sich gänzlich von denen an den Binnengewässern: Sehr schnell wechselnde Wetterverhältnisse, ständige Windeinflüsse und nicht zuletzt die Gezeiten, die für teils tückische Wasserströmungen sorgen. Insbesondere deshalb ist der Dienst an der Küste für RettungsschwimmerInnen besonders reizvoll, aber auch nicht gänzlich ungefährlich.
Sehr gute schwimmerische Fähigkeiten, eine entsprechende Ausbildung (mind. Deutsches Rettungsschwimmabzeichen Silber und einen gültigen Erste Hilfe-Kurs), ein Mindestalter von 16 Jahren (besser 18), Eigenständigkeit und Verantwortungsbewusstsein, sowie bereits an Binnengewässern gesammelte Wachdiensterfahrung sind unerlässlich. Funk-, Sanitäts- (SAN ABC) und Bootsführerausbildungen sind zwar gewünscht und von Vorteil, aber nicht unbedingt erforderlich.

Die Anmeldung bzw. die Bewerbung für den Wachdienst an der Küste erfolgt online über die ZWRD-K-Zentrale in Bad Nenndorf, Niedersachsen. Die Bewerbung sollte in der Regel im November des Vorjahres erfolgen, da die Wasser-Rettungsdiensttätigkeit an der Küste - insbesondere auf Borkum - besonders begehrt, die Anzahl der RettungsschwimmerInnen aber auf ca. 20 Personen (in der Hauptsaison) und ca. 12 Personen (in der Nebensaison) begrenzt ist.

Die Anfahrt erfolgt in der Regel per Zug und Fähre, kann jedoch auch mit dem Auto erfolgen (Autos sind auf der Insel erlaubt, können aber auf dem Festland günstig geparkt werden. Auf der Insel reicht das vor Ort geliehene Holland-Rad. ;-) ). Je nach Zug- bzw. Fährverbindung dauert die Reise zwischen 9 und 13 Stunden. Es empfiehlt sich, die Zugtickets bereits drei Monate vor der Reise zu kaufen, um ensprechende Vergünstigungen (Frühbucherrabatte, Sparpreise, ...) in Anspruch nehmen zu können. Ebenfalls ist es sinnvoll, für die größeren Streckenabschnitte Sitzplätze zu reservieren. Die Reservierungen für Hin- und Rückreise können frühestens drei Monate vor dem jeweiligen Reisetermin getätigt werden.

Die Fahrtkosten werden zu 100% bei einem mindestens 2-wöchigen Wachdienst auf der Insel in der Hauptsaison (Anfang Juli bis Ende August) vom ZWRD-K getragen. In der Nebensaison werden die Fahrtkosten bereits bei 1 Woche Wachdienst zu 100% übernommen. Erstattet wird jedoch immer nur der günstigste Tarif, d.h. die Kosten für Sitzplatzreservierungen, ICE- und Katamaranzuschläge sind selbst zu tragen. Erfahrungsgemäß fällt die Rückerstattung jedoch immer sehr großzügig aus, sodass in den meisten Fällen die kompletten Fahrtkosten (inkl. Zuschläge) gedeckt werden.

Die Unterbringung der RettungsschwimmerInnen erfolgt jeweils zu zweit in einem der 1-Zimmer-Appartements - ausgestattet mit eigenem Bad (WC, Dusche, Waschbecken), eigener Küchenzeile, Stockbett, einem Tisch, zwei Stühlen und einem Schrank - im "Am Quabben 3", einem Backsteingebäude der Kulturverwaltung Borkum. Ein separater Waschraum mit Waschmaschine und Trockner, sowie der Aufenthalts- bzw. Fernsehraum stehen der Allgemeinheit zur Verfügung.

Der Wachdienst wird an einem der vier bewachten Strandabschnitte geleistet: Nordbad (Hauptstrand), Südbad, Jugendbad und FKK-Strand.
Die Wachkleidung muss selbst mitgebracht werden. Bewährt haben sich 2-3 Badeshorts bzw. Badeanzüge, 4-5 T-Shirts, 1-2 Pullis, 1 Hose und nach Möglichkeit eine wind- und wasserdichte Jacke, da sich die Wetterbedingungen auf der Insel unter Umständen von strahlendem Sonnenschein binnen kürzester Zeit in windgepeitschte Regengüsse wandeln können. Die Fahrt zum Strand bzw. zur Wachstation erfolgt in der Regel mit dem Fahrrad. Fahrräder können von DLRG'lern kostengünstig auf der Insel gemietet werden.

Der Dienst selbst beginnt jeden Morgen um 9 Uhr (bzw. 9:30 Uhr am FKK-Strand) mit dem Klarmachen der Station (Sandverwehungen entfernen, San-Raum kontrollieren, Kutze und Umkleidekabinen aufschließen, Motorboot checken, ...) und einer kurzen Kontrolle des Strandabschnitts. Im Anschluss daran wird gemeinsam auf der Station gefrühstückt. Die Austattung der Stationen ist im Großen und Ganzen immer dieselbe: Ein "Aufenthaltscontainer" mit Tischen, Stühlen, Funkgeräten, ein "San-Container" mit Liege, Sauerstoff- und AED-Gerät, Tragen, Verbandsmaterialien und ein Bootsschuppen mit Motorrettungsboot, Kajak und Rettungsbrett.

Während der Badezeit, die um 10:30 Uhr beginnt, ist ein Teil der Wachmannschaft an der Wasserkante im Einsatz und hat durchgängig den Badebetrieb im Auge. Dies geschieht vorwiegend von der Kutze (dem Wachwagen) aus, aber auch mit dem Motorrettungsboot (MRB), als Strandstreife, mit dem Rettungsbrett, schwimmerisch oder mit dem Kajak. Der andere Teil der Wachmannschaft versieht währenddessen auf Station seinen Dienst, wobei regelmäßig durchgewechselt wird. Die Hauptaufgabe an der Station ist die Versorgung kleinerer Erste-Hilfe-Fälle, wie "Pflaster kleben" und "Splitter behandeln", sowie diverse Eltern- und Kindersuchmeldungen zu bearbeiten und die Familien am Ende wieder zu vereinen, bis hin zu "lebenserhaltende Maßnahmen ergreifen".
Nach einem mehr oder weniger ereignisreichen Tag endet die Badezeit um 17:30 Uhr. Für die Wachmannschaft heißt dies: Rettungshilfsmittel reinigen und ordentlich verstauen, die Station und die Strandumkleiden säubern. Im Anschluss daran trifft man sich noch einmal gemeinsam auf der Station zu einer gemütlichen Dienstnachbesprechnung. An schönen Tagen werden nach Dienst auch spontane Rundrufaktionen gestartet, die dann zu heißen Beachvolleyballmatches oder zu gemeinsamen Grill- und Lagerfeuerabenden führen... Ansonsten begibt man sich, evtl. nach einem kurzen Einkauf im "City-Center" oder im "Spar" um die Ecke, wieder zurück in die Unterkunft. Dort wird im Normalfall gemeinschaftlich gekocht und gegessen. Nebenbei bemerkt: Die anderen, vorwiegend aus dem Norden stammenden RettungsschwimmerInnen sind begeistert von der schwäbischen Küche (Maultaschen, selbstgemachte Spätzle, ...). Jedoch müssen solche "kulinarischen Spezialitäten" von zu Hause im wahrsten Sinne des Wortes mitgeschleppt werden. Es empfielt sich trotz allem einen entsprechenden Vorrat an Lebensmitteln mitzubringen, da die Lebensmittel auf der Insel etwas teurer als auf dem Festland sind.
Da wir als ehrenamtliche "Lifeguards" der DLRG in unserer Freizeit mit unserem fast unbezahlten Dienst einen fast unbezahlbaren Dienst leisten und den Strandurlaub für viele tausend Urlauber sicherer machen, gewährt die Kurverwaltung Borkum ein Taschengeld von 5€ und eine Verpflegungspauschale von 17€ (also insges. 22€) pro Tag und Wachgänger, das/die jeweils freitags (wie auch die Fahrtkostenrückerstattung) in bar ausbezahlt wird/werden. Mit einer abgeschlossenen Fachausbildung Wasserrettungsdienst bekommt man als qualifizierter "Wasserretter" 1€, als Wachführer sogar 2,50€ mehr Taschengeld.

An Abendbeschäftigungen sollte es auf der Insel auch an nichts mangeln: Zum einen die bereits erwähnten Grillabende auf Station, evtl. über drei Wochenenden in Folge die Beachvolleyballerfeten am Strand während der Turniere, zum anderen die Möglichkeit es sich im Gemeinschaftsraum oder in einer der diversen Bars gemütlich zu machen. Besonders empfehlenswert ist hier die Bar namens "Ei" - sehr gemütlich und kostenloses Tischfussball- und Billardspielen.
Allen Abendbeschäftigungen zum Trotz muss ausnahmslos jeder am nächsten Morgen wieder fit für den tagtäglichen Wachdienst sein...

Langeweile scheint auf Borkum jedenfalls nicht zu existieren, nicht zuletzt deshalb vergeht die Zeit auf der Insel erfahrungsgemäß immer wie im Fluge. Aber: es gibt ja noch ein nächstes Jahr... "Einmal Borkum, immer Borkum!"

Weitere Infos gibt's beim Leiter Einsatz...

Diese Website benutzt Cookies.

Diese Webseite nutzt Tracking-Technologie, um die Zahl der Besucher zu ermitteln und um unser Angebot stetig verbessern zu können.

Wesentlich

Statistik

Marketing

Die Auswahl (auch die Ablehnung) wird dauerhaft gespeichert. Über die Datenschutzseite lässt sich die Auswahl zurücksetzen.